Blei - weniger ist mehr

Gesundheitsrisiko Angelblei

Blei ist ein gefährlicher Stoff. Vielen Angler sind die schädlichen Auswirkungen von Blei auf die eigene Gesundheit und der Umwelt nicht bekannt, obwohl die wissenschaftlichen Beweise der negativen Effekte bei Verwendung von (Angel)blei immer mehr zunehmen.

 

Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Blei – nach Quecksilber, Kadmium und Dioxin – als eines der meist gefährlichen Stoffe für die Volksgesundheit. So hat Blei unter anderem negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns, das Nervensystem und das Lernvermögen. Andere Auswirkungen sind Blutarmut, hoher Blutdruck, verminderte Nierenfunktion und Schaden an den Fortpflanzungsorganen. Jüngere Kinder und schwangere Frauen sind hiervon besonders betroffen.

 

Bleivergiftung

Eine Bleivergiftung kann akut oder chronisch sein. Akute Bleivergiftung entsteht durch Freisetzung hoher Konzentrationen von Bleidämpfen oder beim Verschlucken. Chronische Bleivergiftung - weltweit die häufigste Form der Bleivergiftung - entsteht durch stetigen Kontakt mit geringeren Konzentrationen von Bleidämpfen oder verschlucken von Blei (gründelnde Wasservögel).

Bei Blei gibt es keinen „sicheren“ Grenzwert: schon sehr geringe Konzentrationen im Blut können die obengenannten Effekte hervorrufen.

 

Empfehlung für europäisches Bleiverbot

Im Juli 2019 hat die Europäische Kommission die ECHA gebeten, den Gebrauch von Blei im Jagd- und Angelsport zu inventarisieren und, wenn nötig, einen Vorschlag über Einschränkungen zu entwickeln.

Blei ist ein giftiger Stoff für Menschen, Tiere und Umwelt. Daher ist es notwendig, den Gebrauch so weit wie möglich zu verringern. Die ECHA kommt zu dem Ergebnis,dass es gerechtfertigt ist, das Blei im Jagd- und Angelsport zu verbieten.

Ende Januar 2020 hat die Europäische Kommission einen vergleichbaren Antrag der ECHA über ein Verbot von Blei in der Jagd in und um nasse Naturschutzgebieten übernommen.

Für alle größeren Bleigewichte gibt es bereits bleifreie Alternativen im Handel.

Antrag über Bleiverbot im Angelsport

Die ECHA hat beantragt, den Verkauf und die Verwendung von Blei in Wurfgewichten und Kunstködern zu verbieten. Ab März 2021 startet die ECHA eine öffentliche Beratung über 6 Monate. Anschließend findet eine Risikobeurteilung sowie eine Sozialökonomische Analyse statt. Danach ergeht ein abschließendes Gutachten an die Mitgliedstaaten der Europäischen Kommission über den Antrag.
Mit dem endgültigen Ergebnis wird 2023 gerechnet

 

Umweltschutz beginnt vor der eigenen Tür

Der Niederländische Angelsport setzt sich seit vielen Jahren für den Gewässerschutz ein – und hier hat Blei nichts zu suchen. Der Anglerverband Sportvisserij Nederland hat deshalb beschlossen, den Gebrauch von Blei so schnell wie möglich abzubauen. 

Auch für die niederländischen Wasserversorger und Behörden ist dies von großem Belang. Man kann davon ausgehen, dass auch deutsche Anglerverbände und Behörden diesem Beispiel folgen werden.

 

Eine bessere Umwelt beginnt immer bei dir selbst

Folglich ist davon auszugehen, dass auch wir deutschen Angler uns schon mal gedanklich auf eine bleifreie Zukunft einstellen müssen, zumindest was die Wurfgewichte betrifft. Schrotblei ist noch alternativlos und bislang von einem Verbot ausgeschlossen. Der Handel hat dies bereits getan und bietet immer mehr ungiftige Alternativen an.