Das Schlechte kommt zuletzt
Unrühmlicher Abgang des AV Sportfischer Ahaus
Anscheinend ist es üblich geworden, dass die schlechten Nachrichten bis zum Jahresende zurückgehalten werden.
Kurz vor Weihnachten erreichte die AGW die Nachricht vom Austritt des AV Sportfischer Ahaus. Der Brief war dabei erstaunlich kurz und enthielt lediglich den Satz: Hiermit kündigen wir die
Mitgliedschaft bei der Anglergemeinschaft Westmünsterland zum 31.12.2024.
Eine Kündigung an sich ist natürlich nichts Ungewöhnliches. Nichts, was Menschen tun, ist für die Ewigkeit. In der fast 50-jährigen Geschichte der AGW gab es bereits mehrfach Kündigungen, die wir mit Bedauern zur Kenntnis nehmen mussten. Was diesen Austritt jedoch besonders hervorhebt, ist die Art und Weise, wie er vollzogen wurde.
Alle 16 Jahre ist ein Mitgliedsverein der AGW dafür verantwortlich, die Gemeinschaftsveranstaltungen auszurichten. Der AV Ahaus war 15 Jahre lang als Gast eingeladen, doch nun, da sie 2025 als Gastgeber an der Reihe gewesen wären, ziehen sie sich mit ihrer Kündigung aus der Verantwortung. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Der Brief war jedenfalls auf den 13. Oktober datiert. Bei einem Treffen Anfang Dezember mit den Vorsitzenden des „Gremium Stroenfeldsee“ wurde der Vorsitzende des AV Ahaus noch einmal an die Ausrichtung des Neujahrtreffens und der anderen Veranstaltungen erinnert - und er hat dabei kein Wort über den Austritt verlauten lassen. Und zwei Tage vor Weihnachten liegt die Kündigung plötzlich im Postkasten – Nachtigall, ik hör dir trapsen. In Bayern würde man so ein Verhalten wohl als „hinterfotzig“ bezeichnen – hier hingegen trifft wohl eher der Begriff „charakterlos“ zu.
Eigentlich wäre dieser unrühmliche Abgang des AV Ahaus zu vermeiden gewesen. Sie hätten sich an den Admin der AGW-Gruppe wenden und bei den anderen Vereinen um Hilfe bitten können – wie es in der Vergangenheit bereits erfolgreich funktioniert hat und auch in den schriftlich niedergelegten Statuen festgelegt ist, die alle Vereine inzwischen bekommen haben. Doch scheinbar war der Wille zur Zusammenarbeit nicht mehr vorhanden.
Trotz allem möchten wir den Mitgliedern des AV Ahaus an dieser Stelle für die Jahre danken, in denen sie den Gedanken der Gemeinschaft unterstützt haben, insbesondere im Hinblick auf die Jugendarbeit. Wir schätzen den Beitrag, den sie in der Vergangenheit geleistet haben.
Nichtsdestotrotz benötigen wir nun einen neuen Ausrichter für das Jahr 2025. Das Neujahrstreffen können wir gerne um 3 bis 4 Wochen verschieben, die Angeltermine bleiben bestehen.
Es würde uns freuen, wenn sich ein Verein bewogen fühlt, hier einzuspringen.
Vielen Dank
Neujahrsempfang in Eggerode
Am 13. Januar 2024 fand das diesjährige Neujahrstreffen bei unseren Kollegen des ASV Eggerode statt.
Ohne wortreiches blabla - viel besser kann man einen trüben Nachmittag im Januar nicht verbringen.
Danke an die Kollegen für die informationsreiche und unterhaltsame Geselligkeit.
Auch für das Problem eines neuen Sprechers bzw. Vorsitzenden der AGW - und somit der Weiterführung unserer Gemeinschaft - wurde eine neue Lösung gefunden. Die Mitgliedsvereine bekommen (wahrscheinlich im Februar) diesbezgl. entsprechende Infos.
Wer ist die AGW - was macht die AGW?
Die Kommunikation im Jahre 1975 war längst nicht so komfortabel wie heute. So kam dem damaligen Geschäftsführer des ASV Gescher, Hermann Abbing, die Idee, die Angler der Nachbarschaftsvereine irgendwie zusammen zu bekommen. Nicht jeder Haushalt hatte zu der Zeit ein eigenes Telefon - von Sachen wie Internet, Handy oder Email ganz zu schweigen. Wollte man gemeinsam etwas zu unternehmen, musste man sich erst mal kennenlernen.
Ein großes Event der damaligen Zeit war die Bezirksmeisterschaft, die vom LFV Westfalen und Lippe ausgerichtet wurde. Durch diese Veranstaltung hatte man bereits die ersten Kontakte zu den Nachbarvereinen bekommen. Somit war diese Veranstaltung dann auch gleichzeitig eine Art Kontaktbörse, um die Ansprechpartner in den einzelnen Vereinen einmal persönlich kennen zu lernen.
Der Gedanke nach Gemeinsamkeit wurde weiterentwickelt, bis sich im Juli 1976 die Anglergemeinschaft Westmünsterland (AGW) gründete.
Als Schwerpunkte der AGW wurde festgelegt:
- Nachbarschaftliche Beziehungen zu pflegen
- Austausch von Fischereifragen
- Geselliges Beisammensein in anglerischer Form (findet seinen Höhepunkt beim AGW-Pokangeln der Senioren) und beim
- AGW-Jugendangeln
hier wird den Jugendlichen die Möglichkeit geboten, einmal über den Tellerrand des heimischen Gewässers zu schauen. In abwechselnder Folge richten die Mitgliedsvereine der AGW dieses Jugendangeln, möglichst an einem ihrer Hausgewässer, aus.
Das erste Treffen im Januar findet bei den AGW-Vereinen in wechselnder Reihenfolge statt. Dort stellt man uns u.a. deren Gewässer vor. Man hinterfragt örtliche Probleme, Fischbesatz und dergl. Bei diesem sogen. „Neujahrstreffen“ findet auch ein Jahresrückblick sowie der Kassenabschluss statt.
Eine andere Art des geselligen Beisammenseins sind die Treffen aus besonderem Anlass. Immer, wenn bei einem der Mitgliedsvereine etwas außergewöhnliches passiert, werden die Mitglieder informiert und eingeladen.
Aktuell sind 15 Vereine Mitglied der AGW.
ASV Billerbeck
SFV Coesfeld
ASV Dinkelfreunde Epe
ASV Gescher
FV Gut Fang Gronau
SFV Floßweg Gronau
ASV Eggerode
ASV Legden
ASV Metelen
ASV Nienborg-Dinkel
ASV Hechtclub Schöppingen
ASV Stadtlohn
ASV Heek
ASV Vreden
ASV Wettringen
Zurzeit sind das mehr als 4.000 Angler.
Mitglied in der AGW kann jeder Verein aus dem nordwestlichen Münsterland werden, sofern keine Einwände bestehen. Die Aufnahmegebühr beträgt 15,- EUR, der Jahresbeitrag 10,- EUR.
Gerade auf dem Gebiet der Kommunikation hat sich seit 1976 eine Menge getan. Und auch die AGW hat sich dem digitalen Fortschritt angepasst. Mussten zur Gründerzeit noch Postkarten oder Briefe geschrieben werden, werden heutige Veranstaltungen hauptsächlich digital organisiert.
Vollkommen analog dagegen ist das gesellige Beisammensein. Wir sehen unserem Gesprächspartner dabei ins Gesicht und sprechen in ganzen Sätzen in einer Sprache, die auch ältere Semester gut verstehen.
Mit diesem einfachen Konzept ist die AGW nunmehr fast 50 Jahre alt geworden. Und wir hoffen, dass es auch in Zukunft Angelkollegen gibt, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und dieses Konzept weiterhin mitzutragen.